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BRIGITTE LIVE: Angela Merkel im Gespräch mit Deutschlands führendem Frauenmagazin ganz persönlich / 'Man braucht das Schweigen, um klug reden zu können.'!
Datum: Freitag, dem 03. Mai 2013
Thema: Düsseldorf Infos


Hamburg (ots) - Im Rahmen der Gesprächsreihe BRIGITTE LIVE: "Frauen wählen!" lud das Magazin BRIGITTE am DonnerstagabendAngela Merkelzum öffentlichen Interview ins Maxim-Gorki-Theater Berlin ein.

Gut gelaunt sprach die Bundeskanzlerin mit Deutschlands führendem Frauenmagazin ungewohnt offen, unter anderem über Eurokrise, Geschlechterrollen, die "Merkel-Raute" - ihre typische Haltung der Hände - und über Selbstzweifel.

Dabei gewährte sie sehr persönliche Einblicke, zeigte sich offen wie selten und bewies vor dem Publikum viel Humor.

Auf die Frage, ob sie über Alltag oder Ausnahmezustand sprechen möchte, entgegnet die Bundeskanzlerin: "Das ist manchmal identisch."

Ihren Alltag empfinde sie allerdings nicht als Dauer-Ausnahmezustand. Die ereignisreiche Zeit der Eurokrise vergleicht sie mit der Zeit der deutschen Einheit.

Die Deutschen seien mit der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise gut umgegangen. Dabei hätte sich das System der sozialen Marktwirtschaft bewährt, da es eine Verteilung der Verantwortung vorsehe.

"In der Eurokrise hat sich gezeigt, dass ein Grundvertrauen in die Politik da ist, und das müssen wir uns jeden Tag neu erarbeiten." Jetzt sei der Euro in guter Verfassung. Als großes Problem sehe sie die Jugendarbeitslosigkeit und sagt: "Wir brauchen Wachstum in Europa."

Über die Geschlechterrollen sagt Merkel: "Männer haben es heute nicht von Haus aus leichter als Frauen." Heute würde viel öfter und offener über die Geschlechterrollen gesprochen, Männer und Frauen müssten sich mit Stereotypen auseinandersetzen. Könnte eine Mutter von kleinen Kindern Kanzlerin werden?

"Das ist sicher nicht einfach. Als Kanzlerin ist man in bestimmten Situationen verpflichtet, zur Verfügung zu stehen. Für Mütter gilt dasselbe. Aber Väter von kleinen Kindern waren ja auch Kanzler."

Was zeichnet die moderne Frau aus? "Sie richtet sich nicht nach vermeintlichen Rollenmodellen. Sie ist frei in ihren Entscheidungen." "Es ist keine vollkommene Gesellschaft, wenn ganze Bereiche nur von Männern besetzt werden. Oder nur von Frauen."

"Im Falle einer Wiederwahl ist der demografische Wandel unserer Gesellschaft die nächste große Aufgabe nach der Eurokrise, die ich anpacken will." Die Menschen werden immer älter und hätten heute mehr Lebenszeit. Dies sieht die Kanzlerin als Chance, um "die Rushhour zu entzerren": "Karriere kann man auch noch mit 45 machen."

Auf die Frage nach ihrer typischen Haltung der Hände, der "Merkel-Raute", sagt sie: "Die Frage war, wohin mit den Armen, und das ist daraus geworden. Es zeigt eine gewisse Liebe zur Symmetrie." Woher sie die Kraft nehme, nächtelange Verhandlungen durchzuhalten: "Ich habe Kamel-artige Fähigkeiten, eine Speicherfähigkeit, und muss dann auch wieder Auftanken."

Im zwischenmenschlichen Miteinander sind der Bundeskanzlerin ehrliches Lob und ehrliche Kritik gleichermaßen lieb. Sie spricht über ihren Glauben, und dass er ein guter Rückhalt für ihre Arbeit sei: um sich nicht selbst so wichtig zu nehmen und sich einzugestehen, auch einmal Fehler machen zu dürfen.

Merkel spricht über Selbstzweifel, die bei Entscheidungen eine Rolle spielen. Jede Entscheidung bestünde zu etwa 40 Prozent aus eigener Meinungsbildung und zu 60 Prozent aus Argumenten, die in eine andere Richtung gingen.

Diese wägt sie gegeneinander ab, prüft das Pro und Kontra: "Ich nehme mir genug Zeit, um mir eine Meinung zu bilden. Wenn ich das Thema durchdacht habe, muss ich hinterher nicht hadern." Eine Situation voller Zweifel sei für sie beispielsweise die Frage im letzten Sommer gewesen: "Wie gehen wir weiter mit Griechenland um?" Hier habe sie mit Thesen gearbeitet: "Was wäre wenn." "Das hat mich sehr beschäftigt."

Eine Entscheidungsfindung benötige zwei unterschiedliche Elemente, so Merkel: Ratio und Intuition. War der Atomausstieg Strategie? "Bei meiner Entscheidung über den Atomausstieg hat Emotion eine gewisse Rolle gespielt. Was ich in Fukushima gesehen habe, hat mich sehr bewegt." Und nach der Analyse habe sie dann eine Entscheidung getroffen.

Über das Reden und das Schweigen sagt sie: "Man braucht das Schweigen, um klug reden zu können." Aber auch: "Ich könnte nicht Politikerin sein, wenn mir das Schweigen lieber wäre als das Reden." Als Physikerin hätte sie außerdem viel Zeit zum Schweigen gehabt.

Darüber hinaus, findet die Bundeskanzlerin, sei das Schweigen heute zu einer Rarität in unserer Gesellschaft geworden: "Ich glaube, dass es früher stiller war. Ich suche manchmal die Stille." Und vor Entscheidungen brauche es unbedingt, so Merkel, eine Phase des Schweigens.

Alle Termine von BRIGITTE LIVE: "Frauen wählen!": Katrin Göring-Eckardt, Bündnis 90/Die Grünen (27. Januar in Berlin), Sahra Wagenknecht, DIE LINKE (24. Februar in Düsseldorf), Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, FDP (21. April in München), Angela Merkel, CDU (2. Mai in Berlin), Ursula von der Leyen, CDU (24. Mai in Hamburg), Andrea Nahles, SPD (30. Juni in Köln), Claudia Roth, Bündnis 90/Die Grünen (1. September in Frankfurt).

Mehr Informationen unter www.brigitte.de/LIVE.

Über BRIGITTE LIVE:

BRIGITTE LIVE ist ein öffentliches Veranstaltungsformat von Deutschlands führendem Frauenmagazin, das 2013 erstmalig ins Leben gerufen wurde. Seit jeher rückt BRIGITTE wichtige kulturelle und gesellschaftlich relevante Themen in den Fokus und stößt öffentliche Diskussionen an.

Im Zentrum stehen dabei traditionell starke Frauen, die unsere Gesellschaft maßgeblich prägen. Mit BRIGITTE LIVE setzt BRIGITTE diese Kompetenz auch außerhalb des Magazins ein. Startschuss und thematischer Auftakt ist im Bundestagswahljahr 2013 die Gesprächsreihe "Frauen wählen!", bei der das Magazin Deutschlands Spitzenpolitikerinnen einem gesellschaftlich interessierten Publikum vorstellt.

Zwischen Januar und September 2013 werden die Kandidatinnen in wechselnden Städten auf Herz und Nieren geprüft. Im Interview mit der BRIGITTE gibt pro Stadt eine Politikerin Antworten auf die aktuellen politischen Fragen. Neben Wahlkampfthemen geht es in den Gesprächen aber auch um die Personen; BRIGITTE LIVE: "Frauen wählen!" hinterfragt kritisch, ist gesellschaftlich relevant, persönlich, nah und unverfälscht.

Über BRIGITTE:

BRIGITTE ist Marktführerin unter den klassischen Frauenmagazinen Deutschlands: Jede BRIGITTE wird durchschnittlich von 2,42 Millionen Frauen gelesen (MA 2013/I). Damit liegt BRIGITTE um 700.000 Leserinnen vor dem folgenden Mitbewerber im Segment.

Nicht nur an der Reichweite, sondern auch an den Verkaufszahlen lässt sich der Erfolg von BRIGITTE ablesen: Mit einer verkauften Auflage von durchschnittlich 565.221 Ex. (IVW I/2013) liegt BRIGITTE auch hier an der Spitze der klassischen Frauentitel in Deutschland.

BRIGITTE-Leserinnen sind überdurchschnittlich gebildet, meist berufstätig und verfügen über ein hohes Haushaltseinkommen (MA 2013/I). BRIGITTE erscheint 14-täglich mittwochs und kostet im Handel 2,80 Euro.

Pressekontakt:

BRIGITTE
Sabine Grüngreiff
Leitung PR/Kommunikation BRIGITTE, GALA, GRAZIA
Am Baumwall 11
20459 Hamburg
Telefon: +49 (0) 40 / 37 03 - 24 68
E-Mail: gruengreiff.sabine@guj.de
www.brigitte.de
www.brigitte-woman.de
www.bym.de

Weiter zum Originaltext: http://www.presseportal.de/pm/6788/2463796/gruner_jahr_brigitte/mail


Hamburg (ots) - Im Rahmen der Gesprächsreihe BRIGITTE LIVE: "Frauen wählen!" lud das Magazin BRIGITTE am DonnerstagabendAngela Merkelzum öffentlichen Interview ins Maxim-Gorki-Theater Berlin ein.

Gut gelaunt sprach die Bundeskanzlerin mit Deutschlands führendem Frauenmagazin ungewohnt offen, unter anderem über Eurokrise, Geschlechterrollen, die "Merkel-Raute" - ihre typische Haltung der Hände - und über Selbstzweifel.

Dabei gewährte sie sehr persönliche Einblicke, zeigte sich offen wie selten und bewies vor dem Publikum viel Humor.

Auf die Frage, ob sie über Alltag oder Ausnahmezustand sprechen möchte, entgegnet die Bundeskanzlerin: "Das ist manchmal identisch."

Ihren Alltag empfinde sie allerdings nicht als Dauer-Ausnahmezustand. Die ereignisreiche Zeit der Eurokrise vergleicht sie mit der Zeit der deutschen Einheit.

Die Deutschen seien mit der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise gut umgegangen. Dabei hätte sich das System der sozialen Marktwirtschaft bewährt, da es eine Verteilung der Verantwortung vorsehe.

"In der Eurokrise hat sich gezeigt, dass ein Grundvertrauen in die Politik da ist, und das müssen wir uns jeden Tag neu erarbeiten." Jetzt sei der Euro in guter Verfassung. Als großes Problem sehe sie die Jugendarbeitslosigkeit und sagt: "Wir brauchen Wachstum in Europa."

Über die Geschlechterrollen sagt Merkel: "Männer haben es heute nicht von Haus aus leichter als Frauen." Heute würde viel öfter und offener über die Geschlechterrollen gesprochen, Männer und Frauen müssten sich mit Stereotypen auseinandersetzen. Könnte eine Mutter von kleinen Kindern Kanzlerin werden?

"Das ist sicher nicht einfach. Als Kanzlerin ist man in bestimmten Situationen verpflichtet, zur Verfügung zu stehen. Für Mütter gilt dasselbe. Aber Väter von kleinen Kindern waren ja auch Kanzler."

Was zeichnet die moderne Frau aus? "Sie richtet sich nicht nach vermeintlichen Rollenmodellen. Sie ist frei in ihren Entscheidungen." "Es ist keine vollkommene Gesellschaft, wenn ganze Bereiche nur von Männern besetzt werden. Oder nur von Frauen."

"Im Falle einer Wiederwahl ist der demografische Wandel unserer Gesellschaft die nächste große Aufgabe nach der Eurokrise, die ich anpacken will." Die Menschen werden immer älter und hätten heute mehr Lebenszeit. Dies sieht die Kanzlerin als Chance, um "die Rushhour zu entzerren": "Karriere kann man auch noch mit 45 machen."

Auf die Frage nach ihrer typischen Haltung der Hände, der "Merkel-Raute", sagt sie: "Die Frage war, wohin mit den Armen, und das ist daraus geworden. Es zeigt eine gewisse Liebe zur Symmetrie." Woher sie die Kraft nehme, nächtelange Verhandlungen durchzuhalten: "Ich habe Kamel-artige Fähigkeiten, eine Speicherfähigkeit, und muss dann auch wieder Auftanken."

Im zwischenmenschlichen Miteinander sind der Bundeskanzlerin ehrliches Lob und ehrliche Kritik gleichermaßen lieb. Sie spricht über ihren Glauben, und dass er ein guter Rückhalt für ihre Arbeit sei: um sich nicht selbst so wichtig zu nehmen und sich einzugestehen, auch einmal Fehler machen zu dürfen.

Merkel spricht über Selbstzweifel, die bei Entscheidungen eine Rolle spielen. Jede Entscheidung bestünde zu etwa 40 Prozent aus eigener Meinungsbildung und zu 60 Prozent aus Argumenten, die in eine andere Richtung gingen.

Diese wägt sie gegeneinander ab, prüft das Pro und Kontra: "Ich nehme mir genug Zeit, um mir eine Meinung zu bilden. Wenn ich das Thema durchdacht habe, muss ich hinterher nicht hadern." Eine Situation voller Zweifel sei für sie beispielsweise die Frage im letzten Sommer gewesen: "Wie gehen wir weiter mit Griechenland um?" Hier habe sie mit Thesen gearbeitet: "Was wäre wenn." "Das hat mich sehr beschäftigt."

Eine Entscheidungsfindung benötige zwei unterschiedliche Elemente, so Merkel: Ratio und Intuition. War der Atomausstieg Strategie? "Bei meiner Entscheidung über den Atomausstieg hat Emotion eine gewisse Rolle gespielt. Was ich in Fukushima gesehen habe, hat mich sehr bewegt." Und nach der Analyse habe sie dann eine Entscheidung getroffen.

Über das Reden und das Schweigen sagt sie: "Man braucht das Schweigen, um klug reden zu können." Aber auch: "Ich könnte nicht Politikerin sein, wenn mir das Schweigen lieber wäre als das Reden." Als Physikerin hätte sie außerdem viel Zeit zum Schweigen gehabt.

Darüber hinaus, findet die Bundeskanzlerin, sei das Schweigen heute zu einer Rarität in unserer Gesellschaft geworden: "Ich glaube, dass es früher stiller war. Ich suche manchmal die Stille." Und vor Entscheidungen brauche es unbedingt, so Merkel, eine Phase des Schweigens.

Alle Termine von BRIGITTE LIVE: "Frauen wählen!": Katrin Göring-Eckardt, Bündnis 90/Die Grünen (27. Januar in Berlin), Sahra Wagenknecht, DIE LINKE (24. Februar in Düsseldorf), Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, FDP (21. April in München), Angela Merkel, CDU (2. Mai in Berlin), Ursula von der Leyen, CDU (24. Mai in Hamburg), Andrea Nahles, SPD (30. Juni in Köln), Claudia Roth, Bündnis 90/Die Grünen (1. September in Frankfurt).

Mehr Informationen unter www.brigitte.de/LIVE.

Über BRIGITTE LIVE:

BRIGITTE LIVE ist ein öffentliches Veranstaltungsformat von Deutschlands führendem Frauenmagazin, das 2013 erstmalig ins Leben gerufen wurde. Seit jeher rückt BRIGITTE wichtige kulturelle und gesellschaftlich relevante Themen in den Fokus und stößt öffentliche Diskussionen an.

Im Zentrum stehen dabei traditionell starke Frauen, die unsere Gesellschaft maßgeblich prägen. Mit BRIGITTE LIVE setzt BRIGITTE diese Kompetenz auch außerhalb des Magazins ein. Startschuss und thematischer Auftakt ist im Bundestagswahljahr 2013 die Gesprächsreihe "Frauen wählen!", bei der das Magazin Deutschlands Spitzenpolitikerinnen einem gesellschaftlich interessierten Publikum vorstellt.

Zwischen Januar und September 2013 werden die Kandidatinnen in wechselnden Städten auf Herz und Nieren geprüft. Im Interview mit der BRIGITTE gibt pro Stadt eine Politikerin Antworten auf die aktuellen politischen Fragen. Neben Wahlkampfthemen geht es in den Gesprächen aber auch um die Personen; BRIGITTE LIVE: "Frauen wählen!" hinterfragt kritisch, ist gesellschaftlich relevant, persönlich, nah und unverfälscht.

Über BRIGITTE:

BRIGITTE ist Marktführerin unter den klassischen Frauenmagazinen Deutschlands: Jede BRIGITTE wird durchschnittlich von 2,42 Millionen Frauen gelesen (MA 2013/I). Damit liegt BRIGITTE um 700.000 Leserinnen vor dem folgenden Mitbewerber im Segment.

Nicht nur an der Reichweite, sondern auch an den Verkaufszahlen lässt sich der Erfolg von BRIGITTE ablesen: Mit einer verkauften Auflage von durchschnittlich 565.221 Ex. (IVW I/2013) liegt BRIGITTE auch hier an der Spitze der klassischen Frauentitel in Deutschland.

BRIGITTE-Leserinnen sind überdurchschnittlich gebildet, meist berufstätig und verfügen über ein hohes Haushaltseinkommen (MA 2013/I). BRIGITTE erscheint 14-täglich mittwochs und kostet im Handel 2,80 Euro.

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Sabine Grüngreiff
Leitung PR/Kommunikation BRIGITTE, GALA, GRAZIA
Am Baumwall 11
20459 Hamburg
Telefon: +49 (0) 40 / 37 03 - 24 68
E-Mail: gruengreiff.sabine@guj.de
www.brigitte.de
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