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Westdeutsche Zeitung: Paradoxes von einer unberechenbaren SPD!
Datum: Samstag, dem 16. November 2013
Thema: Düsseldorf Infos


Düsseldorf (ots) - Nur einer jubelt bei der SPD.

Martin Schulz, der Präsident des Europäischen Parlaments erhält bei der Wahl zum Europabeauftragten beim Parteitag 98 Prozent.

Aber das ist in jeder Hinsicht exotisch und vor allem für die deutsche Politik inklusive Koalitionsverhandlungen nicht relevant.

Ansonsten extrem lange Gesichter. Zu Recht. Nicht nur, dass bereits am DonnerstagSigmar Gabrielsein bisher schlechtestes Ergebnis einfuhr, auch die gestrige Wahl der Stellvertreter zeigt, wie unberechenbar und unbeherrschbar die SPD geworden ist.

Einzig der hessische Neuling Thorsten Schäfer-Gümbel schafft noch ein achtbares Ergebnis.

Für die bisherige Führung hagelt es Ohrfeigen.

Extrem schallend fällt sie für GeneralsekretärinAndrea Nahlesaus. 67 Prozent, ohne dass es einen Gegenkandidaten gibt, ist ein Wert, bei dem sich manch anständiger Politiker besser gleich ganz zurückzieht. Bei Nahles ist das anders.

Und bei der SPD insgesamt auch. Die Selbstzweifel scheinen sich in Grenzen zu halten. Obwohl die schlechten Werte klarmachen, dass Führung und Partei nicht besonders konform gehen.

Wenn das schon bei den Parteitags-Delegierten so offen zutage tritt, dürfte es bei der echten Basis noch krasser auseinanderklaffen.

Die Zweifel, ob die Mitglieder letztendlich einem Koalitionsvertrag mit der Union zustimmen werden, sind gewachsen.

Wobei das schwache Voting für die eigenen Führungskräfte für diese trotzdem hilfreich sein kann. Sie können nämlich in den Koalitionsverhandlungen jetzt noch härter ihre Positionen durchsetzen.

Denn auch die Union weiß, dass sie dem Wunschpartner weit entgegenkommen muss, damit die SPD-Mitglieder ihrer Führung folgen. So wird - auch wenn es paradox klingt - Schwäche zur Stärke.

Die neue Zusammensetzung der SPD-Führung ist ein Linksrutsch. Das ist kein gutes Omen in Sachen große Koalition. Falls die Gespräche scheitern, müssen womöglich doch CDU und Grüne wieder miteinander sprechen.

Oder die SPD rückt von ihrer Zusage ab, im Bund nicht mit der Linkspartei zu koalieren. Nach diesem Parteitag scheint auch das nicht unmöglich.

Dann läge es bei den Grünen, auf welches Abenteuer sie sich einlassen.

Von Martin Vogler

Pressekontakt:

Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/62556/2600059/westdeutsche-zeitung-paradoxes-von-einer-unberechenbaren-spd-von-martin-vogler von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.


Düsseldorf (ots) - Nur einer jubelt bei der SPD.

Martin Schulz, der Präsident des Europäischen Parlaments erhält bei der Wahl zum Europabeauftragten beim Parteitag 98 Prozent.

Aber das ist in jeder Hinsicht exotisch und vor allem für die deutsche Politik inklusive Koalitionsverhandlungen nicht relevant.

Ansonsten extrem lange Gesichter. Zu Recht. Nicht nur, dass bereits am DonnerstagSigmar Gabrielsein bisher schlechtestes Ergebnis einfuhr, auch die gestrige Wahl der Stellvertreter zeigt, wie unberechenbar und unbeherrschbar die SPD geworden ist.

Einzig der hessische Neuling Thorsten Schäfer-Gümbel schafft noch ein achtbares Ergebnis.

Für die bisherige Führung hagelt es Ohrfeigen.

Extrem schallend fällt sie für GeneralsekretärinAndrea Nahlesaus. 67 Prozent, ohne dass es einen Gegenkandidaten gibt, ist ein Wert, bei dem sich manch anständiger Politiker besser gleich ganz zurückzieht. Bei Nahles ist das anders.

Und bei der SPD insgesamt auch. Die Selbstzweifel scheinen sich in Grenzen zu halten. Obwohl die schlechten Werte klarmachen, dass Führung und Partei nicht besonders konform gehen.

Wenn das schon bei den Parteitags-Delegierten so offen zutage tritt, dürfte es bei der echten Basis noch krasser auseinanderklaffen.

Die Zweifel, ob die Mitglieder letztendlich einem Koalitionsvertrag mit der Union zustimmen werden, sind gewachsen.

Wobei das schwache Voting für die eigenen Führungskräfte für diese trotzdem hilfreich sein kann. Sie können nämlich in den Koalitionsverhandlungen jetzt noch härter ihre Positionen durchsetzen.

Denn auch die Union weiß, dass sie dem Wunschpartner weit entgegenkommen muss, damit die SPD-Mitglieder ihrer Führung folgen. So wird - auch wenn es paradox klingt - Schwäche zur Stärke.

Die neue Zusammensetzung der SPD-Führung ist ein Linksrutsch. Das ist kein gutes Omen in Sachen große Koalition. Falls die Gespräche scheitern, müssen womöglich doch CDU und Grüne wieder miteinander sprechen.

Oder die SPD rückt von ihrer Zusage ab, im Bund nicht mit der Linkspartei zu koalieren. Nach diesem Parteitag scheint auch das nicht unmöglich.

Dann läge es bei den Grünen, auf welches Abenteuer sie sich einlassen.

Von Martin Vogler

Pressekontakt:

Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/62556/2600059/westdeutsche-zeitung-paradoxes-von-einer-unberechenbaren-spd-von-martin-vogler von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.






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